Bau & Infrastruktur

Die Baubranche stellt einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor dar. Jeder in das Bauwesen investierte Euro stabilisiert die Bauindustrie und den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Überblick über den Bau & Infrastruktursektor

Der Bau- und Infrastruktursektor zählt zu den größten und wirtschaftlich bedeutendsten Bereichen im DACH-Raum. In Deutschland erzielte er 2023 eine Bruttowertschöpfung von rund EUR 234 Mrd. bzw. 6,2 % des BIP; inklusive Immobilienwirtschaft liegt der Anteil bei fast 20 %.

Über 800.000 Unternehmen mit 3,5 Mio. Beschäftigten machen ihn zu einem zentralen Arbeitgeber und Investitionsträger. Die Branche ist stark mittelständisch, über 95 % sind kleine oder mittlere, meist eigentümergeführte Betriebe. Diese Struktur sichert Kundennähe und Flexibilität, begrenzt jedoch Skaleneffekte. Der Markt bleibt projektgetrieben, kapitalintensiv und zyklisch.

Wachstumsraten

+5,7%

2020

+2,7%

2021

0,0%

2022

Key Insights

1
Aktuelle Trends im Bau & Infrastruktur-Sektor

Der Bau- und Infrastruktursektor befindet sich im DACH-Raum in einer Phase tiefgreifender struktureller Modernisierung. Getrieben wird diese Entwicklung vor allem durch den wachsenden Bedarf an Effizienz, Nachhaltigkeit und technologischer Integration. Digitale Planungs- und Steuerungssysteme (BIM), modulare Bauverfahren und automatisierte Prozesse gewinnen an Bedeutung, da sie Zeit, Kosten und Ressourcenverbrauch senken und die Transparenz über den gesamten Projektzyklus erhöhen. Parallel verlagert sich der Investitionsschwerpunkt zunehmend in den Infrastrukturbereich: Programme zum Ausbau von Energie-, Verkehrs- und Breitbandnetzen schaffen stabile Nachfrageimpulse, die den Sektor unabhängiger von kurzfristigen Konjunkturzyklen machen. Nachhaltigkeit entwickelt sich dabei zum zentralen Wettbewerbsfaktor – Bau- und Immobilienunternehmen, die ESG-Kriterien in Planung, Materialien und Betrieb integrieren, sichern sich langfristig Zugang zu Kapital und öffentlichen Aufträgen. Für den Mittelstand entstehen daraus Chancen, sich über technologische Kompetenz, Qualität und Spezialisierung nachhaltig zu positionieren.

2
Herausforderungen im Bau & Infrastruktur-Sektor

Gleichzeitig steht die Branche vor einem anspruchsvollen Transformationsprozess. Das Zins- und Kostenumfeld bleibt herausfordernd: Höhere Finanzierungskosten und gestiegene Materialpreise erfordern eine präzisere Kalkulation und konsequentes Kostenmanagement. Der Fachkräftemangel entwickelt sich zunehmend zu einem strukturellen Engpass, insbesondere in technischen und handwerklichen Berufen, und begrenzt die Wachstumsfähigkeit vieler mittelständischer Unternehmen. Hinzu kommt eine zunehmende Regulierungs- und Berichtspflicht, insbesondere im Bereich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit, die zusätzlichen administrativen Aufwand verursacht. Viele Betriebe stehen zudem vor der Aufgabe, interne Prozesse und IT-Systeme zu modernisieren, um digitale Potenziale tatsächlich zu nutzen. Der Sektor bewegt sich damit in einem Spannungsfeld aus hoher Nachfrage, steigendem Qualitäts- und Effizienzdruck und wachsender organisatorischer Komplexität – eine Herausforderung, die zugleich den Anstoß für Professionalisierung und technologische Weiterentwicklung gibt.

3
Einflussfaktoren auf Unternehmensbewertungen

Die Bewertung von Bau- und Infrastrukturunternehmen folgt einer operativ geprägten Logik, die Stabilität und Transparenz höher gewichtet als Wachstum. Zentral sind EBITDA-Margen, Auftragsbestand und Cashflow-Qualität – sie bestimmen die Resilienz gegenüber Kosten- und Zinsänderungen. Eine solide Kapitalstruktur mit ausgewogener Eigenkapitalquote und effizientem Working Capital Management wirkt unmittelbar wertsteigernd. Differenzierende Faktoren sind zunehmend technologische Kompetenz und ESG-Konformität: Unternehmen mit digital integrierten Prozessen, nachhaltigen Bauverfahren oder spezialisierter Nischenexpertise erzielen signifikant höhere Multiples. Umgekehrt führen projektabhängige Erträge, schwache Governance und geringe Skalierbarkeit zu Bewertungsabschlägen. Für Investoren rücken mittelständische Anbieter mit klarer Strategie, belastbarer Organisation und nachweislicher Execution-Fähigkeit in den Fokus, nicht wegen der Größe, sondern wegen der Qualität der Wertschöpfung.

M&A Perspektive

Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Bau- und Infrastruktursektor systemrelevant für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaft. Der Modernisierungsbedarf in Verkehrswegen, Energie- und Wassernetzen, der wachsende Wohnraumbedarf in Ballungsräumen sowie die energetische Transformation des Gebäudebestands sichern strukturell hohe Investitionen über Jahrzehnte. Für mittelständische Unternehmen ergeben sich daraus stabile, wenngleich anspruchsvolle Marktbedingungen: Erfolg hängt zunehmend von Effizienz, technischer Kompetenz und professionellem Management ab – Faktoren, die künftig über Marktposition und Wertentwicklung entscheiden werden.

Was ist mein Unternehmen wert?

Mit unserem Bewertungstool erhalten Sie eine fundierte Ersteinschätzung. Bei weiterem Bedarf stehen Ihnen unsere Experten für eine vertiefte Beratung zur Verfügung.

8 Sektoren, gezielte Expertise

Von kritischer Infrastruktur bis zu Wachstumssektoren.

Ein erstes Gespräch schafft oft mehr Klarheit als jede Recherche.

Sie wünschen sich einen Partner, der Sie versteht, in Verhandlungen nicht zurückweicht und im gesamten Prozess für Sie die Extrameile geht?

Dann vereinbaren Sie ein unverbindliches Gespräch mit der MIND Geschäftsführung.

Gespräch vereinbaren